Schulanfangsphase – Saph

Konzept für die Schulanfangsphase

Seit 2007 wird der Unterricht in der Schulanfangsphase, die allgemein die Klassen 1 und 2 umfasst, jahrgangsübergreifend organisiert und erfolgreich umgesetzt. Einige der Kolleginnen bringen Zusatzqualifikationen in der Montessori-Pädagogik ein.

Die Entwicklung einer stabilen Teamkultur an der Zinnowwald-Grundschule ist eines unserer vorrangigen Entwicklungsziele, darüber hinaus stellt sie für die Schulanfangsphase ein unabdingbares Element dar.

Ein wesentlicher Aspekt für den Erfolg des Lernens in der flexiblen Schulanfangsphase ist die vorbereitende und begleitende Elternarbeit. Wir haben gemeinsame Festlegungen getroffen über die lernprozessbegleitende Diagnostik (z.B. LauBe, ILeA +, HSP, Stolperwörtertest, Kartei „Auf dem Weg zum denkenden Rechnen“, EmBI) sowie zum Übergang KITA – Schule.

Methodische Entscheidungen

Um die Chancen des gemeinsamen Lernens zu nutzen und den sozialen Verband der Lerngruppe zu stärken, ist der Unterricht in der Schulanfangsphase grundsätzlich jahrgangsübergreifend organisiert. Teilungsstunden werden für die kompetenzorientierte Förderung und Forderung in Kleingruppen genutzt.

Handlungsorientierte oder ganzheitlich gestaltete, gemeinsame Einstiege und Lernsequenzen ermöglichen ein erfolgreiches Lernen auf unterschiedlichem Niveau und sind Grundlage für individuelle Lernwege. Freiarbeit, Stationsarbeit und Werkstattarbeit sind häufig angewandte Methoden.

Durch individuelle Lernwege werden folgende Ziele vermittelt:

  • Selbstständiges, selbst gesteuertes Arbeiten
  • Reflexion und Selbsteinschätzung
  • Kommunikation

Die Sprachförderung und das Methodentraining sind Inhalte aller Unterrichtsfächer der Saph.

Die Lernumgebung in der Schulanfangsphase ist vielfältig und anregend. Es stehen zahlreiche Lernmittel zur Verfügung, die

  • das selbstständige Arbeiten und die Selbstkontrolle der Kinder unterstützen
  • grundlegende Fertigkeiten – insbesondere der visuellen Wahrnehmung – fördern
  • experimentelles Vorgehen der Kinder ermöglichen

Im Rahmen eines verbindlichen Methodentrainings erwirbt jedes Kind Kompetenzen im Präsentieren (siehe Fachcurriculum Sachunterricht).

Einmal im Schuljahr findet in der Regel ein gruppenübergreifendes Projekt statt.

Für den Sachunterricht ist ein im Team erarbeiteter 2-Jahres-Plan gemeinsamer Orientierungsrahmen.

Alle Lerngruppen in der Schulanfangsphase pflegen bei durchaus unterschiedlichen gruppenspezifischen Ritualen auch übereinstimmende Rituale:

  • Die 2. Stunde endet mit einem gemeinsamen Frühstück.
  • Im sozialen Umgang der Kinder untereinander: Stopp sagen. Durch ein klar ausgesprochenes „Stopp“ kennzeichnet jedes Kind für sich die Grenze im sozialen Kontext, z.B. im Streit, im Berühren, im Spiel.
  • Durch konsequenten Bezug auf Datum und Kalender wird eine Bewusstheit für Zeit entwickelt.
  • Die ersten 100 Schultage werden gezählt und mit gemeinsamen Aktionen gefeiert.

Teamarbeit

Neben den Fachkonferenzen finden regelmäßige Treffen aller in der Schulanfangsphase arbeitenden Lehrerinnen statt.

Als Themen kommen alle relevanten Entwicklungsbereiche für die Gestaltung der Schulanfangsphase in Frage. Als wesentliche seien genannt:

  • Terminplanung (siehe Förder – Kalender)
  • Diskussion relevanter Themen aus Regionalkonferenzen und Fortbildungen
  • Vorbereitung von Elternabenden
  • Themenkisten
  • Vorbereitung von Projekttagen
  • Absprachen für das fächerübergreifende Unterrichten
  • Erarbeitung von Unterrichtssequenzen für das jahrgangsübergreifende Lernen
  • Materialentwicklung
  • Auswertung diagnostischer Verfahren
  • Förderkonzepte
  • Anfertigen von Förderplänen im Klassenteam
  • Einteilung temporärer Lerngruppen
  • Fallbesprechungen

Äußere Organisation

In jeder Lerngruppe unterrichtet neben der Klassenlehrerin schwerpunktmäßig eine weitere Lehrkraft.

Erzieherinnen sind mit einigen Stunden pro Lerngruppe am Vormittag in die Arbeit in der Schulanfangsphase eingebunden. Festen Bindungen wird der Vorrang gegeben, d.h. es gibt klare Zuordnungen von Erzieherinnen zu Lerngruppen. Die Erzieherinnen leisten einen elementaren Beitrag zum erfolgreichen fördernden Lernen auf unterschiedlichen Niveaustufen.

Die Doppelsteckung in der Schulanfangsphase wird darüber hinaus aus dem Stundenpool der Schule mit Vorrang bedacht.

Die Doppelstunde am Schulbeginn ermöglicht besonders gut die Vernetzung von Lerngruppen sowie wesentliche Sozialformen (z.B. den Morgenkreis) und offene Unterrichtsformen (z.B. Freiarbeit).

Einsatz digitaler Medien

In vier unserer sieben Saph Klassen ist der Klassenraum mit einem Smart Board ausgestattet. Die anderen drei Klassen können in einigen Stunden eine solche interaktive Tafel in einem der Teilungsräume nutzen. In den nächsten Jahren ist es unser Ziel alle Klassenräume mit dieser Technik auszustatten.

Das Smart Board in Kombination mit dem Smart Notebook Programm schult und unterstützt die Lernenden in vielen Bereichen:

-interaktive Anschauungshilfe / Präsentation von Bildern, Texten zu den jeweiligen Unterrichtsinhalten

– gemeinsame Recherche im Internet

– Einbindung kurzer Lernfilme

– Veranschaulichung von Schulbuchseiten

– Abspielen von Hörbeiträgen und Liedern

– Einsatz digitaler Lernspiele

– Präsentation von Schülerbeiträgen mithilfe der Dokumentenkamera

„Padlet“ ist eine digitale Pinnwand, auf der Texte, Bilder, Videos, Links, Sprachaufnahmen, Bildschirmaufnahmen und Zeichnungen abgelegt werden können. In der Schulanfangsphase wurde diese App zunächst pandemiebedingt genutzt, um in Form eines virtuellen Regals (virtuellen Klassenraums) die Kinder motivierend sowie altersgemäß anzusprechen und in übersichtlicher Weise Lerninhalte verschiedener Fächer zu präsentieren, die das Lernen zuhause unterstützen sollten. Inzwischen hat sich das Padlet als ein, den Unterricht ergänzender Baustein etabliert. Es ermöglicht den Kindern, sich auch außerschulisch mit unterrichtlichen Inhalten zu beschäftigen und bietet außerdem Eltern den Zugriff auf aktuelle Informationen. Den pädagogischen Kräften erleichtert das Padlet durch das bequeme Bündeln von Informationen und Ressourcen den Austausch und die zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit.

Mit der Anton App üben die Kinder zu Hause eigenständig online am PC. Die Übungen können passend zum Unterrichtsstoff und zur Jahrgangsstufe individuell oder auch für die gesamte Lerngruppe ausgewählt und gepinnt werden. Die Kinder bekommen direkt eine Rückmeldung, ob sie die Aufgaben richtig gelöst haben und die Lehrkraft kann überprüfen, wie erfolgreich die Kinder bereits geübt haben.

Förderkonzept – Förderband

Nach Auswertung der Lernausgangslage werden, jedes Schuljahr neu, die relevanten Förderschwerpunkte festgelegt. Die darauf abgestimmten Lerngruppen sind gruppenübergreifend (etwa 6 Kinder pro Zeiteinheit) organisiert und finden dienstags und donnerstags in der 1. Schulstunde statt. Die Lernumgebung und die Materialien beziehen sich auf die besonderen Förderbedürfnisse und verknüpfen sich konzeptionell mit der Gestaltung des übrigen Unterrichts. Der individuelle Lernweg hat hierbei eine hohe Bedeutung. Eine intensive fallbezogene Absprache innerhalb der Klassenteams und Elterngespräche sind notwendige Voraussetzungen.

(Weitere Ausführungen siehe Konzept „Systematische Förderung in der Schulanfangsphase“)

Lerndokumentation

Für die prozessbegleitende Lerndokumentation werden der Diagnosebogen Schreiben, eine Lesearbeit zum sinnentnehmenden Lesen, die Lernkontrollen des Zahlenbuchs sowie ein Kompetenzraster zum Arbeits- und Sozialverhalten genutzt. Diese werden durch die Sammlung von Lernstandskontrollen und Notizen aus Unterrichtsbeobachtungen gestützt. Sie dienen als Grundlage für Eltern-gespräche und für die Beurteilung in den Zeugnissen. Reflexionen der Kinder zu ihrer Lernentwicklung finden in Form von Feedback-Bögen und Gesprächen statt. Die Zeugnisse am Schuljahresende werden indikatorengestützt erteilt.

Übergang in die 3. Klasse

Es wird angestrebt, gewachsene Bindungen zu erhalten, d.h. die Teilung einer Lerngruppe wird möglichst vermieden.

Die Lehrerinnen, die im 3. Jahrgang unterrichten, sollten die Kinder möglichst gut kennen. Die künftige Klassenlehrerin hospitiert so häufig wie möglich in ihren künftigen Lerngruppen und nimmt auch an Aktivitäten der Schulanfangsphase teil. Die Schulleitung schafft die organisatorischen Voraussetzungen für die Hospitationen.

Öffnung nach außen

Zu den umliegenden Kindertagesstätten werden regelmäßige Kontakte gepflegt durch:

  • eine gemeinsame Arbeitssitzung
  • Schulrallye
  • Besuch der Kita-Elternabende durch Vertreterinnen der Schule
  • Besuche der Kita-Gruppen in der Schule und umgekehrt.

Regelmäßig findet vor den Herbstferien ein „Tag der offenen Tür“ statt. Neben den Lehrerinnen stehen bei diesem Anlass auch die Schulleitung, Erzieherinnen und die Sekretärin für Gespräche zur Verfügung. Hospitationen im Unterricht sind nach Absprache möglich.

Vor der Einschulungsfeier findet ein zentraler Elternabend statt, an dem sich Lehrerinnen und Erzieherinnen vorstellen. Fragen der Eltern zum Lernen in der Schulanfangsphase können so vorab vertrauensbildend geklärt werden.

Schlussbemerkung

Unser Konzept für die Schulanfangsphase wird sich im Prozess weiter verändern.

Hier finden Sie das Konzept zur  „Systematische Förderung in der Saph 1.5.2022″

Buchstabentag

Die Kinder der Saph feiern hier den Buchstaben O. Sie erleben ihn mit allen Sinnen: fühlen, hören, schmecken. Außerdem wird der Buchstabe geschrieben, gestempelt und „gemalt“.

Hier die ersten Schreibversuche einer Erstklässlerin. Unter dem Wort stehen die Königsbuchstaben (Vokale) und die Silbenbögen (hier Holzringe).

Hier fühlen die Kinder Gegenstände, die mit „O“ beginnen oder erfühlen den Buchstaben auch vielen anderen heraus.

 

 

 

Eine Studentin lässt sich von der Schülerin Dinge auf der Seite zeigen, die mit dem Buchstaben „O“ beginnen.

Zu Beginn der Stunde werden die Schreibung und der Laut geklärt. Dann zeigen die Kinder Gegenstände, die mit dem Buchstaben beginnen: hier das „N“.

Beim Hören und Bestimmen von An-, Mit- und Endlaut helfen Klammerkarten.

 

 

Die Kinder schreiben Buchstaben in der Sandwanne oder stecken schon ganze Wörter. Sie stellen die Form eines Buchstabens mit dem ganzen Körper dar.

Schüler*innen, die schon lesen können, lesen in der Fibel der Lehrerin „Texte“ zum entsprechenden Buchstaben vor.

 

Deutschunterricht in der Jahrgangsmischung

Hier übt eine Zweitklässlerin mit einer Erstklässlerin das Lautieren von Wörtern. Die Erstklässlerin legt den Anlaut und die Zweitklässlerin das Wort.

In der Freiarbeit bekommen die Kinder Arbeiten zugeteilt und können sich Arbeitsmaterialien aussuchen. Dabei finden sich die Kinder zu Gruppen oder Partnern zusammen. Manchmal wollen sie auch alleine ihre Arbeiten beenden. In dieser Zeit halten sich Lehrkräfte  und Erzieher*innen zurück und beobachten.